http://www.youtube.com/results?search_query=die+stadt+im+sp%C3%A4ten+mittelalter
Teil 1 - 5
Dienstag, 27. April 2010
Entwicklung vom 11. - 14. Jahrhundert
Es fanden Entwicklungen in allen Bereichen statt. Rechte entwickelten sich und vor allem die Stadtbewohner wurden freier und konnten mehr mitbestimmen. Nun soll die politische Entwicklung anschaulich dargelegt werden:
Bis ca. 11. Jahrhundert:
Die Stadt wurde durch den Stadtherrn verwaltet. Dieser setzte einen Burggrafen oder Vogt und weitere Beamte ein, um ihn bei der Verwaltung zu unterstützen. Als Stadtbewohner galt der, der in der Stadt wohnte, egal welcher Schicht er angehörte. Das heißt, Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen konnten sich Stadtbewohner nennen, wenn sie auch dort wohnten.
Ab ca. 12. Jahrhundert:
Fortan konnte man nur noch Patrizier als wahre Stadtbewohner bezeichnen, da alle übrigen ohne Wahlrecht und Wählbarkeit waren. Die Patrizier wählten aus ihren Reihen Ratsherren, die wiederum den Bürgermeister wählten. Es fand eine Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn statt.
Für die kommenden Jahrhunderte durfte der Bürgermeister und die Ratsherren über Steuer, Polizei, Verteidigung, Zoll, Gericht, Markt, u. a. entscheiden.
Seit dem 14. Jahrhundert:
Es blieb bei der Selbstverwaltung, jedoch wurde diese durch die Zunftkämpfe beeinflusst. Was sich jedoch in den vergangenen 200 Jahren nicht geändert hat, war die Tatsache, dass alle Stadtbewohner außer den Patriziern und nun auch den Zunftmitgliedern von der Wahl fern bleiben mussten und auch nicht gewählt werden konnten. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein gewisses Vermögen voraussetzte. Die Patrizier und Zunftmitglieder wählten die Ratsherren aus ihren Reihen und die wählten den Bürgermeister.
Bis ca. 11. Jahrhundert:
Die Stadt wurde durch den Stadtherrn verwaltet. Dieser setzte einen Burggrafen oder Vogt und weitere Beamte ein, um ihn bei der Verwaltung zu unterstützen. Als Stadtbewohner galt der, der in der Stadt wohnte, egal welcher Schicht er angehörte. Das heißt, Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen konnten sich Stadtbewohner nennen, wenn sie auch dort wohnten.
Ab ca. 12. Jahrhundert:
Fortan konnte man nur noch Patrizier als wahre Stadtbewohner bezeichnen, da alle übrigen ohne Wahlrecht und Wählbarkeit waren. Die Patrizier wählten aus ihren Reihen Ratsherren, die wiederum den Bürgermeister wählten. Es fand eine Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn statt.
Für die kommenden Jahrhunderte durfte der Bürgermeister und die Ratsherren über Steuer, Polizei, Verteidigung, Zoll, Gericht, Markt, u. a. entscheiden.
Seit dem 14. Jahrhundert:
Es blieb bei der Selbstverwaltung, jedoch wurde diese durch die Zunftkämpfe beeinflusst. Was sich jedoch in den vergangenen 200 Jahren nicht geändert hat, war die Tatsache, dass alle Stadtbewohner außer den Patriziern und nun auch den Zunftmitgliedern von der Wahl fern bleiben mussten und auch nicht gewählt werden konnten. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein gewisses Vermögen voraussetzte. Die Patrizier und Zunftmitglieder wählten die Ratsherren aus ihren Reihen und die wählten den Bürgermeister.
Samstag, 24. April 2010
Aufstieg der Stadt = bürgerliches Zeitalter
Wenn man die Worte des Historikers K. Schulze liest, so erkennt man, dass es dem mittelalterlichen Stadtbürgertum vor allem darum ging, "die Beschränkungen, die es an der vollen Entfaltung der bürgerlichen Wirtschafts- und Sozialordnung hinderten, zu beseitigen". Ihm ging es aber nicht darum, "die allgemeine Freiheit, die Mit- und Selbstbestimmung im Sinne menschlicher Grundrechte" zu bilden oder zu sichern. In dieser Hinsicht besteht keine direkte Verbindung zwischenmittelalterlicher Stadt und moderner Gesellschaft. Außerdem wurde zunehmends das genossenschaftliche Prinzip der "Kommune" zurückgedrängt und unterdrückt.
Auf der anderen Seite wurde der politische Einfluss der Städte aufgrund ihres wirtschaftlichen Erfolges und ihrer Finanzkraft immer größer: Könige und Landesherren waren auf die Steuern und und finanzielle Unterstützung reicher Bürger angewiesen. Territorialherren und absolutistische Herrscher griffen immer häufiger auf Mitglieder des Bürgertums zurück. Diese wurden zur Verwaltung ihrer Staaten und als Ratgeber herangezogen. Grund dafür war z. B. die universitäre Bildung des Stadtbürgertums. Außerdem konnten die Herrscher somit den Einfluss von Geistlichen und Adel zurückdrängen. Ganze Städte und auch einzelne Bürger wurden zu Auftraggebern und Förderern von Kunst und Kultur. Damit wurden sie zu den größten Konkurrenten zu geistlichen und weltlichen Fürsten. In dieser Zeit entstand auch ein wirklicher Markt für weltliche Kunst, was es vorher in diesem Umfang oder gar nicht gab.
Das Selbstbewusstsein des gehobenen Bürgertums wuchs aufgrund des wirtschaftlichen Erfolges und Aufstieges im Dienst der Monarchen. Die bewusst bürgerliche Kultur und Lebensweise, die im Laufe der Neuzeit entstand, unterschied sich klar von der der Geistlichen und des Adels und hob sich immer mehr ab. Das Bürgertum der mittelalterlichen Stadt war das natürlich nicht mehr, aber die Grundlagen aus dem Mittelalter legten den Grundstein für die Bürgergesellschaft der Neuzeit. Die Zeiten des Humanismus und der Renaissance, der Aufklärung, der Französischen Revolution und der Industriellen Revolution trugen dazu bei, dass sich in Europa ein "bürgerliches Zeitalter" mit dem Bürgertum als der wichtigsten und bestimmenden kulturellen und politischen Kraft herausbildete.
Auf der anderen Seite wurde der politische Einfluss der Städte aufgrund ihres wirtschaftlichen Erfolges und ihrer Finanzkraft immer größer: Könige und Landesherren waren auf die Steuern und und finanzielle Unterstützung reicher Bürger angewiesen. Territorialherren und absolutistische Herrscher griffen immer häufiger auf Mitglieder des Bürgertums zurück. Diese wurden zur Verwaltung ihrer Staaten und als Ratgeber herangezogen. Grund dafür war z. B. die universitäre Bildung des Stadtbürgertums. Außerdem konnten die Herrscher somit den Einfluss von Geistlichen und Adel zurückdrängen. Ganze Städte und auch einzelne Bürger wurden zu Auftraggebern und Förderern von Kunst und Kultur. Damit wurden sie zu den größten Konkurrenten zu geistlichen und weltlichen Fürsten. In dieser Zeit entstand auch ein wirklicher Markt für weltliche Kunst, was es vorher in diesem Umfang oder gar nicht gab.
Das Selbstbewusstsein des gehobenen Bürgertums wuchs aufgrund des wirtschaftlichen Erfolges und Aufstieges im Dienst der Monarchen. Die bewusst bürgerliche Kultur und Lebensweise, die im Laufe der Neuzeit entstand, unterschied sich klar von der der Geistlichen und des Adels und hob sich immer mehr ab. Das Bürgertum der mittelalterlichen Stadt war das natürlich nicht mehr, aber die Grundlagen aus dem Mittelalter legten den Grundstein für die Bürgergesellschaft der Neuzeit. Die Zeiten des Humanismus und der Renaissance, der Aufklärung, der Französischen Revolution und der Industriellen Revolution trugen dazu bei, dass sich in Europa ein "bürgerliches Zeitalter" mit dem Bürgertum als der wichtigsten und bestimmenden kulturellen und politischen Kraft herausbildete.
Lebensverhältnisse in einer mittelalterlichen Stadt
Schon an den Wohnverhältnissen konnte man soziale Schichtung, Vermögens- und Machtverhältnisse erkennen. Da waren auf der einen Seite die komfortablen Bürgerhäuser der Patrizier und reichen Handwerksmeistern und auf der anderen Seite die kärglichen Behausungen der Unterschicht. Normalerweise lagen diese verschiedensten Wohnungen in klar voneinander getrennten Straßenzügen oder Stadtvierteln. Oftmals schützten sich die Reichen ihre Wohngegenden mit eisernen Ketten, weil sie Angst vor Aufruhr und Plünderung hatten.
Bei den Lebensverhältnissen wird grob in 3 Schichten unterteilt:
1. Die Patrizier, Ratsherren und Großgrundbesitzer wohnten in den damaligen "Villen" der Stadt, die direkt im Zentrum lagen und konnten sich so ziemlich alles leisten. Diese Gruppe bildete gerade einmal 2 % der Stadtbevölkerung.
2. Die Handwerker waren frei und bildeten einen eigenen Stand. Auch wenn sie den Kaufleuten untergeordnet waren, so hatten sie doch genug Geld, um zu überleben. Doch für diesen Stand war nicht das Geld das Wichtigste im Leben, sondern die Sicherheit, materiell oder immateriell gesehen.
3. Die Unterschicht bildeten die Armen. In dieser "Schicht" (Bewohnergruppe würde besser passen) wurde schnell in 2 Gruppen aufgeteilt. Einmal gab es Arme, die nichts für ihr Leid konnten. Das waren z. B. Witwen und Waisen. Dann gab es aber auch Arme, die keine Lust zum Arbeiten hatten und ihren Lebensunterhalt z. B. durch Betteln verdienten (was aber recht bald verboten wurde). Diesen Menschen konnte es passieren, dass sie eines Tages aus der Stadt gejagt wurden.
Bei den Lebensverhältnissen wird grob in 3 Schichten unterteilt:
1. Die Patrizier, Ratsherren und Großgrundbesitzer wohnten in den damaligen "Villen" der Stadt, die direkt im Zentrum lagen und konnten sich so ziemlich alles leisten. Diese Gruppe bildete gerade einmal 2 % der Stadtbevölkerung.
2. Die Handwerker waren frei und bildeten einen eigenen Stand. Auch wenn sie den Kaufleuten untergeordnet waren, so hatten sie doch genug Geld, um zu überleben. Doch für diesen Stand war nicht das Geld das Wichtigste im Leben, sondern die Sicherheit, materiell oder immateriell gesehen.
3. Die Unterschicht bildeten die Armen. In dieser "Schicht" (Bewohnergruppe würde besser passen) wurde schnell in 2 Gruppen aufgeteilt. Einmal gab es Arme, die nichts für ihr Leid konnten. Das waren z. B. Witwen und Waisen. Dann gab es aber auch Arme, die keine Lust zum Arbeiten hatten und ihren Lebensunterhalt z. B. durch Betteln verdienten (was aber recht bald verboten wurde). Diesen Menschen konnte es passieren, dass sie eines Tages aus der Stadt gejagt wurden.
Donnerstag, 22. April 2010
Die Architektur
Viele Menschen zogen im Mittelalter vom Land in die Stadt, das zeigen häufge Stadterweiterungen. Sie prägte nicht nur ihre Umgebung, sie war auch für Zuzügler attraktiv: Indem sie landwirtschaftliche Produkte abnahm und Güter aus handwerklicher und gewerblicher Produktion lieferte, war sie Umschlagplatz und Motor für wirtschaftlichen Aufschwung auch auf dem Land.
Auch religiös und kulturell beeinflusste die Stadt ihr Umfeld, manchmal sogar politisch. Die großen Kirchen standen in ihr, und wenn die Stadt Bischofssitz war wurde von ihr aus die gesamte Diözese verwaltet und betreut. Wer Bildung suchte, fand sie außerhalb der Klosterschulen nur hier. Viele Städte waren Sitz eines hohen Herrn oder eines Stellvertreters, der von dort aus das Land verwaltete. Manche italienische Kommune oder deutsche Reichsstadt konnte um ihre Mauern herum ein beträchtliches Territorium erwerben und beherrschen. Zum Vorbild nahmen sich immer mehr Landbewohner den Lebensstil reicher Städte, sofern sie ihn sich leisten konnten.
Bereits ihr Aussehen zeigt, dass die Städte so zu Zentralorten ihrer Region wurden. Auch wenn dort bis ins Spätmittelalter nur die Hauptstraßen gepflastert waren, viele Gebäude noch aus Holz errichtet wurden und Dreck und Gestank zum Alltag gehörten: Mit dem turmbewehrten Mauerring, durch den bewachte Stadttore Einlass gewährten, mit ihren oft geräumigen (Markt-) Plätzen, dem repräsentativen Rathaus, den hoch aufragenden Kirchen und stattlichen Häusern sowie dem Netz der Straßen und Gassen zeigte eine Stadt schon von Weitem, dass sie etwas Besonderes war.
Auch religiös und kulturell beeinflusste die Stadt ihr Umfeld, manchmal sogar politisch. Die großen Kirchen standen in ihr, und wenn die Stadt Bischofssitz war wurde von ihr aus die gesamte Diözese verwaltet und betreut. Wer Bildung suchte, fand sie außerhalb der Klosterschulen nur hier. Viele Städte waren Sitz eines hohen Herrn oder eines Stellvertreters, der von dort aus das Land verwaltete. Manche italienische Kommune oder deutsche Reichsstadt konnte um ihre Mauern herum ein beträchtliches Territorium erwerben und beherrschen. Zum Vorbild nahmen sich immer mehr Landbewohner den Lebensstil reicher Städte, sofern sie ihn sich leisten konnten.
Bereits ihr Aussehen zeigt, dass die Städte so zu Zentralorten ihrer Region wurden. Auch wenn dort bis ins Spätmittelalter nur die Hauptstraßen gepflastert waren, viele Gebäude noch aus Holz errichtet wurden und Dreck und Gestank zum Alltag gehörten: Mit dem turmbewehrten Mauerring, durch den bewachte Stadttore Einlass gewährten, mit ihren oft geräumigen (Markt-) Plätzen, dem repräsentativen Rathaus, den hoch aufragenden Kirchen und stattlichen Häusern sowie dem Netz der Straßen und Gassen zeigte eine Stadt schon von Weitem, dass sie etwas Besonderes war.
Schichten in einer mittelalterlichen Stadt
Die Gesellschaft in einer mittelalterlichen Stadt setzte sich aus verschiedenen Schichten zusammen. Am einfachsten lässt sich die Bevölkerung in einem Diagramm darstellen. Grob wird unter den Einwohnern einer Stadt zwischen Bürgern und Nichtbürgern unterschieden. Weiter wird unterteilt in Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht und Randgruppen. Ein sehr kleiner Anteil der Einwohner konnte sich zu den Patriziern zählen. Sie bildeten die reiche Oberschicht. Die Mittelschicht war ebenfalls wohlhabend. Zu ihr zählte man vor allem Handwerksmeister, weniger vermögende Kaufleute und Beamte. Die Menschen der Ober- und Mittelschicht, durften sich Bürger einer Stadt nennen. Jedoch der größte Anteil der städtischen Bevölkerung gehörte der Unterschicht an. Sie umfasste in manchen Städten zwei Drittel der Bewohner. Zu ihr zählten Kleinhändler, Gesellen, Dienstboten Mägde und Knechte. Diese waren keine Bürger. Sie hatten im Gegensatz zu den Bürgern weniger Rechte. Menschen der Unterschicht lebten arm und klar abgetrennt von den oberen Schichten. Doch den Menschen der Randgruppen erging es noch schlechter. Sie wurden in einer Stadt nur gedulded. Dazu gehörten Zigeuner, Bettler, sowie unehelich geborene Frauen und Männer.
Aufbau (Gebäude) einer mittelalterlichen Stadt
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