Samstag, 24. April 2010

Lebensverhältnisse in einer mittelalterlichen Stadt

Schon an den Wohnverhältnissen konnte man soziale Schichtung, Vermögens- und Machtverhältnisse erkennen. Da waren auf der einen Seite die komfortablen Bürgerhäuser der Patrizier und reichen Handwerksmeistern und auf der anderen Seite die kärglichen Behausungen der Unterschicht. Normalerweise lagen diese verschiedensten Wohnungen in klar voneinander getrennten Straßenzügen oder Stadtvierteln. Oftmals schützten sich die Reichen ihre Wohngegenden mit eisernen Ketten, weil sie Angst vor Aufruhr und Plünderung hatten.

Bei den Lebensverhältnissen wird grob in 3 Schichten unterteilt:

1. Die Patrizier, Ratsherren und Großgrundbesitzer wohnten in den damaligen "Villen" der Stadt, die direkt im Zentrum lagen und konnten sich so ziemlich alles leisten. Diese Gruppe bildete gerade einmal 2 % der Stadtbevölkerung.

2. Die Handwerker waren frei und bildeten einen eigenen Stand. Auch wenn sie den Kaufleuten untergeordnet waren, so hatten sie doch genug Geld, um zu überleben. Doch für diesen Stand war nicht das Geld das Wichtigste im Leben, sondern die Sicherheit, materiell oder immateriell gesehen.

3. Die Unterschicht bildeten die Armen. In dieser "Schicht" (Bewohnergruppe würde besser passen) wurde schnell in 2 Gruppen aufgeteilt. Einmal gab es Arme, die nichts für ihr Leid konnten. Das waren z. B. Witwen und Waisen. Dann gab es aber auch Arme, die keine Lust zum Arbeiten hatten und ihren Lebensunterhalt z. B. durch Betteln verdienten (was aber recht bald verboten wurde). Diesen Menschen konnte es passieren, dass sie eines Tages aus der Stadt gejagt wurden.

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