Es fanden Entwicklungen in allen Bereichen statt. Rechte entwickelten sich und vor allem die Stadtbewohner wurden freier und konnten mehr mitbestimmen. Nun soll die politische Entwicklung anschaulich dargelegt werden:
Bis ca. 11. Jahrhundert:
Die Stadt wurde durch den Stadtherrn verwaltet. Dieser setzte einen Burggrafen oder Vogt und weitere Beamte ein, um ihn bei der Verwaltung zu unterstützen. Als Stadtbewohner galt der, der in der Stadt wohnte, egal welcher Schicht er angehörte. Das heißt, Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen konnten sich Stadtbewohner nennen, wenn sie auch dort wohnten.
Ab ca. 12. Jahrhundert:
Fortan konnte man nur noch Patrizier als wahre Stadtbewohner bezeichnen, da alle übrigen ohne Wahlrecht und Wählbarkeit waren. Die Patrizier wählten aus ihren Reihen Ratsherren, die wiederum den Bürgermeister wählten. Es fand eine Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn statt.
Für die kommenden Jahrhunderte durfte der Bürgermeister und die Ratsherren über Steuer, Polizei, Verteidigung, Zoll, Gericht, Markt, u. a. entscheiden.
Seit dem 14. Jahrhundert:
Es blieb bei der Selbstverwaltung, jedoch wurde diese durch die Zunftkämpfe beeinflusst. Was sich jedoch in den vergangenen 200 Jahren nicht geändert hat, war die Tatsache, dass alle Stadtbewohner außer den Patriziern und nun auch den Zunftmitgliedern von der Wahl fern bleiben mussten und auch nicht gewählt werden konnten. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein gewisses Vermögen voraussetzte. Die Patrizier und Zunftmitglieder wählten die Ratsherren aus ihren Reihen und die wählten den Bürgermeister.
Dienstag, 27. April 2010
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